Gegenwindaktivisten verbreiten

 

Falschinformationen über

 

I n f r a s c h a l l

 

Vertretern von Initiativen gegen Windräder ("Gegenwind") ist es zu danken, dass sie die Aufmerksamkeit auf den Infraschall gelenkt haben.

Tatsächlich leiden sehr viele – kleine und große – Menschen unter den Wirkungen von Infraschall. Das vor allem, wenn sie im Ein-/Abflugbereich von Flugzeugen, in Städten mit Mehrstockgebäuden oder an Straßen mit mittlerem oder hohem Verkehrsaufkommen leben.

Befindlichkeitsstörungen und Krankheitsgefühle durch Infraschall entstehen auch beim Autofahren, vor allem bei Kindern. Noch stärker aber leiden Beschäftigte in Räumen mit Klimaanlagen und diejenigen, die acht Stunden und mehr lärmende Maschinen bedienen.

In­fraschall entsteht allerdings auch, wenn Gewitter nahen, wenn es donnert oder der Wind stark weht. Doch dauert er meist nicht so lange wie an Arbeitsplätzen.

Verwunderlich ist aber nun, dass Vertreter von "Gegenwind" ausgerechnet Windräder zum Beispiel für gesundheitsschädliche Quellen von Infraschall macht. Sie müssten aus der fachtechnischen und wissenschaftlichen Literatur wissen, dass gerade Windräder nur sehr wenig Infraschall erzeugen. Sie dürften auch wissen, dass die Stärke des Infraschalls im Wesentlichen von der Lärmintensität einer Quelle abhängig ist. Die Lärmintensität wird üblicherweise in Dezibel ausgedrückt. Sie liegt bei Windrädern zwischen sehr niedrigen 30 und 40 db, vergleichbar dem Rascheln von Papier in meist weniger als ca. 2 m Abstand vom Ohr. Das ist üblicherweise der Fall. Anders ist es nur, wenn stärkere Luftbewegungen aus der Richtung des Geräuschs die Schallwellen gleichsam fokussiert zum menschlichen Ohr tragen.

Dies bedacht, stellt sich schon der Eindruck ein, dass die Windradgegner den Windradinfraschall und dessen angeblich gesundheitsschädliche Wirkung auf Menschen nur als Vorwand nutzen, um Menschen Angst zu machen und sie von den wirklich ernst zu nehmenden und tatsächlich gesundheitsschädlichen Infraschallquellen abzulenken. Der dabei zu erzielende Effekt, sie in dem immer weniger plausiblen Kampf gegen die energetische Nutzung der Windkraft auf die Seite der Kohle- und Atomlobby zu ziehen, dürfte ebenfalls erwünscht sein, auch wenn die Gegenwindler nicht müde werden zu betonen, sie seien für die Energiewende.

Das alles bedauern wir sehr.

Wir meinen, es wäre gesundheitspolitisch sehr wichtig, sich städte- und bauplanerisch, verkehrstechnisch und mobilitätspolitisch, aber auch und vor allem n Fabriken und Büros mit den tatsächlich krank machenden Wirkungen des dortigen intensiven Infraschalls zu beschäftigen.

Dort wäre es tatsächlich notwendig, Abhilfen zu schaffen, anstatt irreführende Scheingefechte mit Falschinformationen zu garnieren – wie es die Vertreter der Gegenwindvereinigungen leider tun.