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Hessisches Fernsehen

Benzol in Limonaden - auch 2015 immer noch hoch aktuell

 

12.06.2013

"Fit und gesund durch den Sommer

Gesundheitsgefahr durch Erfrischungsgetränke

Von Nina Schmidt

Gerade im Sommer, wenn es heiß und schwül ist, kommt eine spritzige Erfrischung genau richtig.

Doch Achtung: Neue Studien belegen, einige Erfrischungsgetränke können uns krank machen, sogar Krebs verursachen.

Doch wie kann das sein und was genau ist so gefährlich? "alles wissen" zeigt drei der größten Gesundheitsgefahren in Erfrischungsgetränken, und welche Alternativen es gibt.

Gefahr 1: Benzol

Zwei neue Studien von Stiftung Warentest und dem NDR-Markt- Magazin haben aufgedeckt in einigen Erfrischungsgetränken steckt Benzol.
Bis zu 6,8 Mikrogramm pro Liter. In Trinkwasser darf gerade mal 1 Mikrogramm pro Liter drin sein. Bedenklich, denn Benzol kann bereits in geringen Mengen dem menschlichen Körper schaden. Es kann Krebs auslösen, zu Leukämien führen und auch die Fruchtbarkeit schädigen.

Doch wie gelangt Benzol überhaupt in Getränke?

Oft wird ein Konservierungsstoff in Form von Benzoesäure zugesetzt. Dieser verhindert, dass sich Keime und Pilze bilden. Gleichzeitig enthalten Erfrischungsgetränke oft Ascorbinsäure, also Vitamin C, das für den säuerlichen Geschmack verantwortlich ist. Diese beiden Stoffe können miteinander reagieren, es bildet sich giftiges Benzol. Durch Licht, Wärme und den Kontakt mit Luft wird diese Reaktion noch verstärkt. Besonders nach dem Öffnen der Flasche kann der Benzolwert daher über einen Zeitraum von mehreren Tagen deutlich ansteigen.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung kennt die Gefahr von Benzol und hat bereits 2005 die Hersteller aufgefordert Benzol zu minimieren, doch einige halten sich nicht dran. Dabei gäbe es durchaus alternative Konservierungsstoffe.

Was kann der Verbraucher tun?

Es gibt indirekte Hinweise, wenn wir zum Beispiel die Benzoesäure mit den E Nummern E210/ E211 haben und gleichzeitig die Anwesenheit von Ascorbinsäure mit der Nummer E 300, dann kann es sein, dass sich dadurch Benzol in dem Getränk bildet.

Und: Einmal geöffnete Getränke nicht im warmen, offenen Licht stehen lassen, sondern im dunklen Kühlschrank lagern, um eine zusätzliche Benzolbildung zu vermeiden.

Gefahr 2: Farbstoff

Cola ist das beliebteste Erfrischungsgetränk. Doch die braune Farbe kommt durch den Farbstoff Zuckerkulör und darin steckt der Schadstoff 4-Methylimidazol. Die Wirkung von 4 Methylimidazol im Menschen ist eigentlich nicht bekannt. Man weiß aber aus experimentellen Tierstudien, dass es dort zur Entstehung von Krebsgeschwüren gekommen ist.

Das Gift entsteht, wenn Zucker karamellisiert.

Das wird gemacht, um die typische Braunfärbung von Cola zu erhalten. Weil 4 Methylimidazol so bedenklich ist, hat die kalifornische Gesundheitsbehörde einen Grenzwert von 29 Mikrogramm pro Liter eingeführt. In Europa gibt es keinen.

Das Testergebnis einer kürzlich veröffentlichen Ökotest Studie ist alarmierend:

In unserer europäischen Coca Cola ist der kalifornische Grenzwert um das sechsfache in jedem Liter überschritten. Pepsi ist noch viel höher belastet, genauso Afri-Cola.

Tipp für den Verbraucher:

Der Schadstoff versteckt sich hinter den Kennzeichnungen E150c und E150d.

Es gibt tatsächlich technische Möglichkeiten, das 4-Methylimidazol aus den Produkten zu entfernen. Das wird in den USA auch getan. Doch das ist teuer und solange der Stoff bei uns in Europa nicht strenger reguliert wird, wird sich daran auch nichts ändern.

Gefahr 3: Versteckter Zucker

Fruchtwässer mit Apfel, Kirsch, Erdbeer und Co. Aroma. Sie werben mit wenig Kalorien, natürlichem Fruchtgeschmack und Wellness Faktor und führen die Verbraucher damit in die Irre.

Stiftung Warentest hat 25 dieser angeblich kalorienarmen Wässer testen lassen. Das Ergebnis erschreckend: 16 von 25 enthalten extrem viel Zucker. Spitzenreiter sind die mit Erdbeergeschmack, sie enthalten bis zu 23,5 Zuckerstücke pro Flasche.

Aus ernährungsphysiologischer Sicht ist ein zu viel an Zucker immer schädlich für den Körper zu bewerten. Trinkt man viel von diesen gesüßten Fruchtwässerchen erhöht man das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes. Das ist umso mehr der Fall bei süßen Limos. 

Unser Fazit: Es lohnt sich also bei allen Erfrischungsgetränken genauer hinzuschauen. Oder einfach gesunde erfrischende Sommer-Getränke selbst mixen!

Unsere Erfrischungstipps

  • Ein Spritzer Fruchtsaft von Zitrone, Orange, Limette bringt pepp ins Mineralwasser
  • Oder: Einen Hauch Geschmack bekommt Wasser mit Zitronenmelisse und Minze
  • Und: Tee schmeckt auch im Sommer natürlich eisgekühlt

    Na dann, zum Wohl! So kommen auch Sie gesund und fit durch den Sommer!

Kommentar der Redaktion:

Es ist seit Langem bekannt, dass Benzol Leukämie verursacht. Tatsächlich haben die Leukämie-Fälle vor allem auch bei Kindern in erschreckendem Maße zugenommen. Leider wird selten nach den Ursachen geforscht. Solche Fragen zu stellen, verkneifen sich in der Regel und in unbegreiflicher Weise nicht nur die meisten AllgemeinmedizinerInnen, sondern auch die Ärztlichen Krebsspezialisten, sprich: Onkologen. Ein Faktor dafür ist, dass auch mit der Behandlung von Kinderkrebs Geld verdient wird und das nicht zu knapp.

Echte und verantwortliche Fürsorge wäre es aber, Krebs erzeugende Substanzen vor allen Dingen aus unseren Lebensmitteln, unserer häuslichen Umgebung (also nicht nur nicht zu rauchen, sondern auch aus der Wohnungseinrichtung einschl. Teppiche), aus unserer Kleidung und den Innenräumen unserer Auto´s (Achtung: Benzolbelastung durch nicht ganze dichte Benzinleitungen) zu verbannen. Gerade hier haben alle Bundesregierungen in den letzten Jahrzehnten riesengroße Defizite aufgetürmt. Sie hätten im Sinne der Wahrung des Allgemeinwohls dafür sorgen müssen, dass Ursachenforschung im mindestens befriedigendem Maße in Auftrag gegeben und deren Ergebnisse praktisch allgemein gültig umgesetzt worden wären. Damit kein Missverständnis entsteht: Wir rufen keineswegs immer nur nach dem Staat. Im Falle von Krebs und Krebserzeugung wie auch bei allen anderen Gesundheitsgefahren allerdings sind gesamtgesellschaftlich geltende Regelungen sowie eindeutige Verbote notwendig, an die sich auch Industrie und Handel - egal wo auf der Welt - zu halten haben.

Tipp von Altenstadt-online: Wenden Sie sich an die Oganisation "Hand-in-Hand", sie ist auch in Altenstadt vertreten. Sie betreut an Krebs erkrankte Kinder, darunter überproportional viele Kinder mit Leukämien und kann berichten, wie entsetzlich gerade Krebserkrankungen von Kindern sind. Doch auch da gilt: Wer Krebs bekämpfen will, muss vor allem die Ursachen erkennen, beseitigen oder vermeiden.

Siehe: http://www.hand-in-hand.it/der-verein-hand-in-hand.html Hand in Hand - Hilfe für krebskranke Kinder